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1. Abth. 2 - S. 173

1823 - Elberfeld : Büschler
173 Der spanische Erbfolgekrieg. fall in Tyrol zu machen, und dieses, ihm so wohlgelegene, Gebirgsland zu erobern. Er brach mit etwa 16,000 Mann der besten Krieger dahin auf, und der französische Marschall blieb zur Deckung Baierns zurück. Durch einen unglücklich entstandenen Brand in Kufstein siel diese wichtige Bcrg- fenung sogleich in des Cbnrfürsten Hände, und im ersten Schrecken ergaben sich mehrere andere Plätze, und sogar Insp r u ck. "Von da zogen die Baiern den Brenne r hinan, um sich den Weg nach Italien zu öffnen. Hier aber warte- ten ihrer , durch einen Haufen östreichischcr Krieger ver- stärkt, die tapfern Tyroler, die zu allen Zeiten für ihr ge- liebtes ^and Leib und Leben gewagt haben, unter der An- führung des murbigen Amtmanns Martin S t e r z i n g. Sie hatten die schroffen Höhen zu den Seiten der Pässe er- klommen, und stürzten Fetsen und Bäume auf die gedrängt ziehende Feinde herab. Da war keines Bleibens für diese; sie mußten zurückweichen. Auf den Cbnrfürsten selbst lauerte ein Tyroler Scharfschütze in einer Schlucht ; aber durch oie reiche Kleidung gelauscht, erschoß er statt seiner den Grasen von Are o. Auf dem Rückzüge litt das bcuerischc Heer noch größcrn Verlust, und nur mir der Hälfte derer, die ausgezo- gen waren, kam der Churfürst nach zwei Monaten zurück/ Zu einigem Ersätze gelang es ihm noch im Winter dieses Jahres, die reiche Stadt Augsburg, f o wie Passa u, die Gränzfestung von Oestreich, einzunehmen, und am Rhein batten die Franzosen die wichtigen Festungen Brei- sach und Landau erobert. Die Schick Hr der -Hochsiudt 1701. — Gegen solche Vellufte mußte den Verbündeten im nächsten Jahre mit ge-- sammelter Kraft größerer Gewinn erkämpft werden, und nach dem Kriegsptanc sollten die drei Feldherxn, Marl- borougb, Engen uns Ludwig von Baden vereint im judti- chen Deutschland fechten; in Italien blieb der General Stahrenberg, um den Krieg vertheidigungöweise zu führen. Die drei Heerführer kamen zu Heckbronn am Neckar zusam- men, und Marlborougb mir dem Markgrafen von Baden wandte sich gegen die Donau, während Eugen an den Rhein zog. Die Baiern batten einen Theil ihres Heeres auf dem Schellenberge bei Lonauwerth in ein festes" Lager gelegt, und dem Gegnern den Uebergang über di^ Donau zu erschweren; sie wurden aber dort angegriffen und nach tapferer Gegenwehr m die Flucht getrieben; ihr Lager fiel in Feindes Hand. Rach diefem Treffen ließen die Verbündeten dem Chur- fürsten Friedensanträge machen, und boten ihm ansehnliche Vortbeüe an, wenn er von dem französischen Bünoniß ab-

2. Abth. 2 - S. 273

1823 - Elberfeld : Büschler
Neuer Krieg. 1799 — 1801. 273 fegte, seinem Nachfolgor Moreau ein zerrüttetes, fast aufgelöstes Heer übergab. In diesem Augenblicke stieß der Feldmarschall Suwarow, ein grauer, aberjugens ich kühner, rascher, nichts scheuender Krieger mit seinen Russen .zu den Ocstreichern, und setzte hier in Italien die Helden- bahn foft, die er in früherer Zeit gegen die Türken begon- nen hatte. Solchem Gegner konnten die geschwächten Franzo- sen, konnte der tapfere Moreau nicht widerstehen. Suwarow schlug sie am 27. April bei Cassano, und zog am folgendest Tage als Sieger in Mailand ein. Durch drese Schlacht stvar die Lombardei erobert, die eisalpinische Republik zer- sprengt, Norditalien dem östreichischen Hause wiedergegeben. Darauf zog der russische Feldherr gegen den General Macdonald, der mit der französischen Armee von Nea- pel heraufkam, und schlug ihn in der Mitte des Iunius in mehrtägigen blutigen Treffen an der Trebra, in den Gegenden, wo eins: Hannibal dre Römer besiegt hatte. Ganz Italien, bis an das Genuesische Land, war nun den Fran- zosen wieder abgenommen, die Festungen fielen durch Be- lagerungen, die Republiken verschwanden eine nach der andern, und die alten Herrschaften wurden hergestellt. Un- terdeß hatte der General Io ubert ein neues Heer ver- sammelt, aber er wurde, gleich den früheren Anführern, geschlagen. Am 15. August war dre blutige zwanzigstündige Schlacht bei Novi, in welcher 3oitbm fei bit fiel. Rur Genua war jetzt noch in den Händen der Franzosen. Die Belagerung dieser Stadt den Ocstreichern überlassend , rückte der russische Feldherr gegen die Alpen heran , um durch ihre Päste ln die Schweiz vorzudringen und diese Festung der Natur, das Bollwerk Frankreichs, auch zu gewinnen. Als' er am Fuße der riesigen Berge anlangte, die ihre Häupter in den Gölten verbargen, zauderten seine Krieger einen Augenblick, diese Felsenpfade hinan zu klimmen, erschrocken vor solcher selbstständigen Größe der Natur, die sie in den weiten Gefilden Rußlands nicht kannten. Da warf sich der graue, von Allen verehrte, Feldherr auf die Erde, rufend: „Nun so sollt ihr den alten suwarow vor diesen Bergen begraben, daß die Welt weiß, ihr habt euren Heerführer an dieser Stelle verlassen." Und auf dieses Wort brachen sie freudig auf, stiegen wetteifernd die Felsen des Gottbard hinan , und drangen unter steten Gefechten durch seine Pässe, über die Teufeisbrückc, nach dem Vierwaldstätter See hinab. Da wo der Fuß des Wanderers ausgleitet, und das Auge am Rande des Abgrundes schwindelt, wurde der blutige Kampf gekämpft, und stürzten sich die erbitterten Krieger in die tief unten schäumenden Bergftröme hinab. Kohlr. D. G. rrth. 5te Ausi. Itz

3. Abth. 1 - S. 71

1818 - Elberfeld : Büschler
Der schmalkaldische Krieg. 1646 und 47. 7* päpstlichen Haufen nicht nach Teutschland zu las- sen. Nie war ein so wohlgerüstetes Heer in Ita- lien aufgestellt worden; tapfere Schaaren, unter versuchten Hauptleuten, und von Eifer gegen den Feind erfüllt. Ihr Weg ging durch Tyrel; Schart- lin wollte ihnen denselben versperren, rückte mit Eilzügen gegen die Ehrenberger Klañse, und nahm diesen wichtigen Paß durch Ueberrum- pelung ein. Dann zog er gegen Inspruck, und härte sicher seinen Zweck erreicht, alle Passe zu be- setzen, wenn nicht ein neuer Befehl von den Bun- deshäuptern angekommen wäre, Tyrol wieder zu räumen, weil der König Ferdinand, dem das Land gehörte, noch nicht den Krieg gegen den schmal- kaldischen Bund erklärt habe. •— So zeigte sich gleich Anfangs die Halbheit und Zaghaftigkeit der Bundesgenossen in solchem Grade, daß der schärfer Sehende ihren Sachen kein Glück weissagen konnte. Denn die rhörigtste Unentschlossenheit ist es, wenn emmahl der Krieg unvermeidlich ist, dessen zu schonen, der, wenn auch noch nicht als erklärter, doch als ganz gewisser Feind dasteht. — Schärtlin mußte indeß dem Befehle gehorchen, und die schönste Zeit, etwas auszurichten, verstreichen lassen. Unterdeß waren das sächsische und hessische Heer auch gerüstet und nahmen ihren Weg nach Oberteutschland. ■ Die beiden Bundeshäupter er- ließen am 4. Juli eine Schrift an den Kaiser, des Inhalts: „Sie wüßten sich keines Ungehor- sams schuldig, weshalb der Kaiser sie überziehen wolle. Wenn sie aber auch ein Vergehen auf sich hätten, so sey es doch vorher billig, sie selbst zu hören; und wenn dieses geschähe, so würde man offenbar sehen, der Kaiser unternehme den Krieg auf Anstiften des Papstes, um die Lehre des Evanguii, und die Freiheit des teutschen Reiches zu unterdrücken." — Dieses letztere ist die schwere Beschuldigung, welche die Gegner jetz> zutn erstenmahl auf den Kaiser warfen, und fci<

4. Abth. 1 - S. 374

1818 - Elberfeld : Büschler
574 Vis. Ztr.vom westph. Fried. bi's jetzt. 1648-1817. ren Anführern, geschlagen. Am i5. August war die blutige zwanagstündige Scklacht bei N 0 v f, in welc!,er Joubert selbst fiel. Nur Ge'nua war jetzt noch in den Händen der Franzosen. Die Be- lageruna dies,r Siadt den Oestrerchern überlassend, rückte der russische Feldherr gegen die Alpen heran, um durch ihre Passe in die Schweiz vorzudringen und diese Festung der Natur, das Bollwerk Frank» rekchs, so lange sie in dessen Händen war, auch zu gfwlsinen. Ais er am Fuße der riesigen Berge gnlangte, die ihre Häupter in den Wolken ver- bargen , zauderten feine Krregcr einen Augenblick, diese Felsenpfade hinan zu klimmen, erschrocken vor solcher selbstständigen Größe der Natur, die sie in den weiten Gefilden Rußlands nicht kannten. Da warf sich der graue, von Assen verehrte, Feld- herr auf die Erde, rufend: ,,Nun, so sollt ihr den alten Suwarow vor diesen Bergen begraben, daß die Welt nflß, ihr habt euer» Heerführer an dieser Stelle verlassen." Und^auf das Work hrachen sie freudig auf, stiegen wetteifernd die Fel- sen des Gotthard hinan , und drangen unter steten Gefechten durch seine Passe, über d-e Teufelsbrücke, nach dein vicrwaldstfltter See :n. Da, wo der Fuß des Wanderers ausgieiletuird das Auge am Rande des Abgrundes schwindelt, wurde der bln- tlge Kampf gekämpft, lind stürzten sich die erbit- terten Krieger in die tief unten schaumenden Berg- firöme hinab. Aber eben jetzt schlug Masse na, durch ge- schickte Ueberraschung, den russischengeneralkor- sakaiv, und der General S 0 11 11 die Oestreicher unter Hprze, in den Gegenden von Zürich. Mit ihnen wollte sich Suwarow vereinigen; nach ihrer Nipderlage aber ivar die Schweiz nicht mehr zu rette 11 , und tn dem unterhaitsarmen Lande konnte kein langer Krieg geführt werden. Daher zog stch Suwarow durch Graudündren, guf Pfaden, wo nur Einzelne hinter einander ziehen konnten, mit meisterhafter Kunst, ohne Verlust, nach Feldkirch in Schwaben. Bald darauf wurde er mit seinem

5. Abth. 1 - S. 96

1818 - Elberfeld : Büschler
96 Vi. Ztr. Karl V bis zum westph. Fried. 1620-1648. gen den Weg erleuchten. ?luch in Trient war keine Sicherheit, nach wenig Stunden Rast ging die Reise durch rauhe Gebirge weiter nach dein Fleckeri Villach in Kärnthen, und das versaina nielte Eoncilrum zu Trient floh gleichfalls erschrocken aus einander. Moritz aber, da er Jnfpruck leer fand, zog wieder zuruck, nachdem er die kaiserliche Beute unter seine Schaaren pertheilr hatte, und begab sich zu der indes berufenen Fürstenversamm- lung nach Passau. Was sich in Karls Seele bewegte, hat kein Auge ergründet; wohl aber mögen die Erschütte- rungen, die sein so stolzes Herz in diesen Tagen schimpflicher Flucht, in einsamen Gebirgen, von den Schmerzen der Krankheit gefoltert, demüthig- ten, vom Schiksale zu seiner Läuterung gesendet seyn. Es reifte vielleicht in diesen harten Tagen der Entschluß in ihm, wenn er diese neue Verwir- rung erst wieder gestillt habe, die Kronen von fer- nem Haupte freiwillig niederzulegen, und, dem Glanze der Welt entsagend, in stiller Einsamkeit das Gemüth allein dem Ewigen und Unveränder- lichen. zuzuwenden. — Den gefangenen Churfürsten von Sachen ließ er jetzt gleich wieder in Freiheit. Sein Anblick mußte ihm bitter seyn. Vor fünf Jahren hatte eben dieser Churfürst auf der Lochauer Heide blutend vor ihm um Gnade gefleht, jetzt hatte ihr: dieser selbe, krank uird fast hulflos, in unwegsamen Gebirgen, als Flüchtling vor einem andern Churfürsten von Sachsen gesehen, welchen Karl selbst in jener. Zeit des Stolzes groß gemacht halte. — Und was den Kaiser außer diesem Allen fast am meisten kränken mußte, war, daß kein Reichsstand, selbst kein katholischer, sich für ihn regte, und daß sie sich lieber von« Markgrafen Al brecht ausplündern ließen, als sich zur Hülfe für ihren Karser zu vereinigen. Da wurde er wohl rnne, daß in der Zeit der Gefahr der Herr- scher nur in dee Liebe seines Volkes eine sichere Stütze £at.

6. Abth. 2 - S. 26

1817 - Elberfeld : Büschler
I st» - Einleitung. den; wie es denn auch noch heutiges Tages in ih- nen zu erkennen ist. Also hat sich von Anfang an in den teutschen Völkern das Streben gezeigt, ihren Stamm und ihre Sprache bis an diegranze auszubreiten, welche ihnen von der Natur angewiesen war; bis an das Vogesengebirge nemlich und den Ardennerwald. Im Süden von der Donau wohnten nicht reine tcutsche Völkerschaften, sondern mit Gallischen ge- mischte, die schon in alter Zeit dahin eingedrungen waren. Sie bewohnten die Reihe der Gebirge und Pässe von der Schweiz, Graubündtcn, Tyrol, Salz- burg, Steynmark, Karnthen und Krain. Diese Länder hießen in der alten Zeit: Hclvetien, Rhatien, Vindclicien, Noricum und Pannonien. Was bis hieher Über den ganzen Zustand unserer Vorfahren erzählt ist, gilt ungefähr von-der Zeit um Christi Geburt. Wie sie aber schon "vorher sich durch Krieg unw Tapferkeit bekannt gemacht, und wie sie nachher ihre Feinde erst zurückgeschlagen, dann in ihrem eigenen Lande angriffen, bezwungen, und neue Reiche gestiftet haben, die bis auf den heutigen Tag stehen, — das wird nun Alles in die- sen Geschichten erzählt werden.

7. Abth. 2 - S. 147

1817 - Elberfeld : Büschler
Karolinger »4? zwischen Tentschland und Frankreich, von den Alpen bis in die Niederlande; nemlich das Land Wallis und Wadt von der Schweiz, dann das südöstliche Frank- reich bis zuist Rhonefluß, und am linken Ufer des Rheines das Elsaß und die Gegenden der Mosel, Maas und Schelde. Dieser lange, schmale Landstrich zwischen den beiden andern Brüdern wurde für den Kaiser bestimmt, damit er beiden nahe sey, und da- mit, nach dem Willen des Vaters und Großvaters, durch das kaiserliche Ansehen die Einheit des Ganzen möglichst erhalten werde. Auch schien von der Kai- serwürde sowohl Italien mit der alten Hauptstadt Rom, als auch die Gegenden des Rheins, die Karl der Große zu seinem Sitze gewühlt hatte, mit der Hauptstadt Aachen, unzertrennlich. Aber, obwohl Lothar sehr schöne und fruchtbare Provinzen erhielt, so war sein Theil doch der schwächste; denn sein Reich diesseits der Alpen hatte keine natürliche Granzen, we- der durch Gebirge, noch durch den Volksstamm; die Einwohner seiner Länder an der Rhone und am Rhei- ne hinunter, waren aus sehr verschiedenen Stammen zusammengesetzt. Es war keine Nothwendigkeit in die- ser Theilung der Länder, sondern bloße menschliche Willkühr, und darum war auch kein Bestand darin, vielmehr ist sie die Quelle von sehr viel Unglück ge- worden. Nachdem der Kaiser Lothav, wie verfolgt von dem Schatten seines Vaters, gegen den er am meisten gesündigt, die Regierung niedergelegt hatte- und in einem Kloster gestorben war, stritten seine drei Söhne wiederum mit den Waffen um das Land/ und theilten es unter sich; aber keiner von ihnen brachte es auf Nachkommen. Die Länder Burgund, Elsaß und die eigentliche Provinz Lothringen, welche Lothar Ii. erhalten hatte, und die eben von ihm den Namen Lotharrngien bekamen, theilten nach dessen frühen! Tode schon seine beiden Oheime, Ludwig der Teutsche und der französische Kong Karl, unter einander, und von diesen Zeiten an, sind diese Landet stets ein Ge- genstand des Streites zwischen den Teutschen und Franzosen gewesen; viele blutige Kriege sind ihrent«

8. Die deutsche Geschichte - S. 503

1829 - Elberfeld : Büschler
Der spanische Erbfolgekrieg. L03 iv\v\v\vviivvvv\ ii\i\\mv\\vvvmvv\vv\vi\ivvvi'v ivwvvuwvvvvwvwn Im südlichen Deutschland ging es nicht so glücklich. Hier gelang es dem französischen Marschall V illars, über den Rhein zu dringen und sich mit dem Churfürsten von Baiern zu vereini- gen. Nun entwarf letzterer den Plan, einen Einfall in Tyrol zu machen und dieses, ihm so wohl gelegene, Gebirgsland zu er- obern. Er brach mit etwa 16,000 Mann der besten Krieger dahin auf und der französische Marschall blieb zur Dcckuug Baierns zurück. Durch einen unglücklich entstandenen Brand in Kufstein fiel diese wichtige Bergsestung sogleich in des Churfürsten Hände, und im ersten Schrecken ergaben sich mehrere andere Plätze, sogar Inspruck. Von da zogen die Baiern den Brenner hinan, um sich den Weg nach Italien zu öffnen. Hier aber warteten ihrer, durch einen Haufen östreichischer Krieger verstärkt, die tapfern Tyroler, die zu allen Zeiten für ihr geliebtes Land Leib und Leben gewagt haben, unter der Anführung des muthigen Amt- manns Martin Sterzing. Sie hatten die schroffen Höhen runden Seiten der Pässe erklommen, und stürzten Felsen und Bäume auf die gedrängt ziehende Feinde herab. Tw war keines Bleibens für diese; sie mußten zurückweichen. Auf den Churfür- sten selbst lauerte ein Tyroler Scharfschütze in einer Schlucht; aber durch die reiche Kleidung getäuscht, erschoß er statt seiner den Grafen von Arco. Auf dem Rückzuge litt das baiersche Heer noch größern Verlust, und nur mit der Hälfte derer, die ausgezogen waren, kam der Churfürst nach zwei Monaten zurück. Zu einigem Ersätze gelang es ihm noch im Winter dieses Jah- res, die reiche Stadt Augsburg, so wie Passau, die Gränz- festung von Oestreich, einzunehmen, und am Rhein hatten die Franzosen die wichtigen Festungen Breisach und Landau erobert. Die Schlacht bei Hochstädt 1704. — Gegen solche Ver- luste mußte den Verbündeten im nächsten Jahre mit gesammelter Kraft größerer Gewinn erkämpft werden, und nach dem Kriegs- plane sollten die drei Feldherrn, Marlborough, Eugen und Lud- wig von Baden vereint im südlichen Deutschland fechten; in Italien blieb der General Stahrenberg, um den Krieg vertheidi- gungsweise zu führen. Die drei Heerführer kamen zu Heilbronn am Neckar zusammen, und Marlborough mit dem Markgrafen von Baden wandte sich gegen die Donau, während Eugen an den Rbein zog. Die Baiern hatten einen Theil ihres Heeres auf dem Schellenberge bei Donauwerth in ein festes Lager ge- legt , um den Uebergang über die Donau zu erschweren; sie wur- den aber dort angegriffen und nach tapferer Gegenwehr in die Flucht getrieben; ihr Lager fiel in Feindes Hand. Nach diesem Treffen ließen die Verbündeten dem Churfürsten Friedensanträge machen, und boten ihm ansehnliche Vortheile an, wenn er von dem französischen Bündniß ablassen wollte. Er wankte schon und war im Begriff, den Vertrag der Aussöhnung zu unterschreiben, als ein Bote verkündete, der Marschall Tal- la rd )ey mit einem frischen Heere zu seiner Hülfe im Anzuge.

9. Die deutsche Geschichte - S. 586

1829 - Elberfeld : Büschler
586 Vii. Ztr. Vom weftph. Fried, bis jetzt-. 1648 — 1829. v ww Ww/Vw vvv vvv wv Vw Www Wv Www Vw Www Vw Vw Vw Vw Www Wi schlug das Jourdansche 5)eer am 22. August bei Neumark, und den 24. bei Amberg so entscheidend auf's Haupt, daß die Sambre- und Maas-Armee in wilder Flucht bis an den Nie- derrhein zurückströmte. Iourdan sammelte sie bei Mülheim am Rhein, führte sie von da nach Düsseldorf und legte bald darnach den Oberbefehl nieder. Moreau wurde durch dieses Unglück des andern Heeres gleichfalls zum Rückzuge an den Oberrhcin gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens, durch die Pässe des Schwarzwaldes, beständig um- geben und verfolgt von Feinden, selbst durch die Haufen der zornigen Bergbewohner beunruhigt, denen der Haß gegen die Fremden die Waffen in die Hände gegeben hatte, auf einem Wege von 100 Stunden Weges mit solcher Geschicklichkeit, daß er noch mit vieler Beute und mit Gefangenen am Rheine an- langte. Sein Feldherrnruhm war durch diesen Rückzug begrün- det. — Es wurde nun durch die Heerführer von beiden Seiten für den Winter eine Waffenruhe am Rheine verabredet. Der Erzherzog Karl, auf den jetzt Aller Augen mit Be- wunderuug gerichtet waren, wurde schnell nach Italien gerufen, um das zerrüttete öftreichische Heer herzustellen; Wurmser hatte nach einigen gelungenen Zügen nur so viel bewirken können, daß er sich mit 10,000 Mann Verstärkung in die Festung Man- tua warf. Sie wurde dann von Buonaparte's Heere von Neuem belagert, und fiel am 6. Februar 1797 durch Hunger. Das Jahr 1797 — Friede zu Campo Form io den 17. Oktober. — Der Erzherzog konnte mit einem geschlagenen, muthlosen Heere den Fortschritten Buonaparte's nicht Einhalt tbun. Dieser drang nach Mantuas Fall unaufhörlich weiter nach Norden vor, überschritt die Alpen, die Italien von Kärnthen trennen, rückte in Steiermark, besetzte Klagenfurth, und kam bis Jchdenburg an der Mur, von wo aus er Wien bedrohte. Aber sein Lauf war zu rasch gewesen, die Lage, in welche er sich begeben, war gefährlich. Vor sich hatte er das kaiserliche Heer, welches mit jedem Schritte rückwärts mächtiger wurde, weil Wien waffnete und Ungarn sich in Masse erhob; von der linken Seite her der kaiserliche General Laudon aus Tyrol vor- dringend; im Rücken bei Triest ein anderer feindlicher Haufe und das ganze venetianische Land im Aufstande; der Rückweg bis zu der nächsten besetzten Festung, Mantua, eine Strecke von 40 Meilen durch rauhe Gebirge; dazu bei dem eigenen Heere nur noch auf zehn Tage Brod! Es scheint, wenn Oestreich da- mals ein großes Spiel gewagt, es hätte den gefährlichsten Geg- ner vielleicht auf einmal vernichten, und den Begebenheiten der letzten Jahrzehende eine durchaus andere Richtung geben können. Aber es nahm den Frieden, den der feindliche Feldherr mit der Miene des Siegers darbot, an, schloß zuerst die vorläufigen Friedcnsbedingungen zu Leoben, den 18. April; und den förm- lichen Frieden zu Campo Form io, einem adllchen Hofe in

10. Die deutsche Geschichte - S. 621

1829 - Elberfeld : Büschler
Der Krieg von 1809. 621 1vumhvivh«Vmmuuv\i\u\nvviv\mumuvwvwvu\v,ivi\vvvi schließen mußte. Schon 6 Tage nach der Schlacht wurde ein Waffenstillstand geschlossen und von nun an am Frieden unter- handelt. Das war eine harte Bothschaft für die Tyroler. Noch ein- mal strengten sie in ihrer Verzweiflung alle Kräfte all, und schlu- gen im August den französischen Marschall Lefebre aus ihren Bergen , ob vielleicht Oestreich, durch solche Ausdauer ermuntert, den Krieg wieder erneuerte. Allein die Unfälle des eigenen Lan- des schienen dem Kaiser Franz zu hart und verderblich; dazu war auch die Unternehmung der Engländer gegen Holland gänz- lich mißlungen; es blieb bei den Unterhandlungen, und der Friede wurde geschlossen. Während dieser Zeit konnten die Franzosen alle Kräfte gegen das kleine Tyroler Land wenden, und dasselbe gleich einer Festung von allen Seiten einschließen und bestür- men. Ein Paß und ein Berg nach dem andern wurden einge- nommen, die Männer getödtet oder entwaffnet, der treue und fromme Hofer am Ende gefangen, über die Alpen nach Italien geschleppt, und in der Festung Mantua als ein Missethäter erschos- sen. Mit unverbundenem Gesichte, die Augen der aufgehenden Sonne zugewendet, und das Kreuz des Erlösers an seine Lip- pen drückend, fiel er von den Kugeln der französischen Soldaten. Doch einer der Freiheitshelden, Friedrich Wilhelm von Braunschweig, aus dem alten Geschlecht der Welfen, rettete sich durch einen ritterlich kühnen Zug aus den Ländern weg, wo die verhaßten Feinde die Oberhand hatten. Von den Grenzen Böh- mens aus wagte er es nur mit 1200 kühnen Männern, seiner schwarzen Schaar, einen Weg von 70 Meilen, mitten durch feindliche Haufen hindurch, über Leipzig, Halle, Halberstadt, sein eigenes Erbe Braunschweig, aus welchem ihn der Räuber ver- trieben, über Hannover, bis an den Ausfluß der Weser nach Elsflebt sich durchzuschlagen, und glücklich nach England hinüber- zuschiffen. Da empfing man den welfischen Helden mit freudi- gem Erstaunen. Oestreich aber verlor durch den W i e n e r F r i e d e n Salzburg und mehrere benachbarte Striche Landes an Baiern: den größten Theil seiner volnischen Besitzungen an das Groß- herzogthum Warschau und an Rußland, und dann die Ueber- bleibsel seiner italienischen Länder, nebst Jllyrien, so daß es nun gar nicht mehr an das Meer stieß, und aut der andern Seite alle Vormauern mit seinen Bergen dahin geben mußte. Dieses war noch schlimmer, als daß es wiederum 2000 Quadratmeilen und über drei Millionen Menschen verlor. 147. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 1810 — 1812. Durch den Wiener Frieden war der Kaiser Napoleon so hoch gestiegen, daß nun alle Hoffnung verloren schien, seine Macht
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